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Diepholzer Gänse (Laupheim)

Eingegeben am: Sonnabend, 24. Mai 2025  14:27 Uhr
Bearbeitet am: Sonnabend, 24. Mai 2025  14:35 Uhr
Endet am: Montag, 01. September 2025  14:27 Uhr
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Die Diepholzer Gans ist eine schneeweisse, mittelgrosse, rundliche Landgans mit einem orangefarbenen Schnabel und rötlichen Füssen. Die widerstandsfähige Rasse ähnelt im Körperbau, abgesehen vom weißen Gefieder, der Graugans und gehört somit zu den leichten Landschlägen. Sie wurde immer wieder zur Veredlung anderer Gänserassen, wie zum Beispiel der Lippegans hinzugezogen. Pro Jahr legt sie zwischen 35 und 50 weiße Eier. Sie hat ein munteres Wesen und klare blaue Augen. Diese Rasse hat einen starken Bruttrieb, so dass zweimalige Naturbruten pro Jahr keine Seltenheit sind. Jahrhundertelang wurde ihre Marschfähigkeit in den Vordergrund gestellt – schließlich musste sie von Diepholz aus zu den Märkten bis nach Köln und Bremen getrieben werden. Bezüglich der Futteraufnahme ist sie überaus anspruchslos und frisst auch Sauergräser. Diese Merkmale sind auf ihre Haltung in den großen Moorgebieten mit ihren beschränkten Nahrungsangeboten zurückzuführen. Die Gans bewegt sich auch in steilerem Gelände ohne Probleme und ist somit eine robuste Weidegans, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut. So wird seit 1995 auch in der Schweiz ein Herdbuch geführt. Die Diepholzer Gans ist eine der wenigen noch existierenden Landgänserassen. Die freie und extensive Haltungsform erklärt ihre erblich bedingte Widerstandskraft und viel gelobte Futterdankbarkeit. Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden Diepholzer Gänse noch zu Tausenden auf die großen Gemeindeweideflächen an den Rand und in das Große Moor gebracht. Sofern diese Fläche nicht zum Torfstich bestimmt waren, war es Gänsehude. Die Tiere wurden erst wieder zusammengetrieben, wenn der Verkauf anstand. Auch die Aufzucht der Gössel war somit Naturbrut und geschah ohne Einflussnahme des Menschen. Die Weidegans war so von klein auf gezwungen, sich in einem zahlenmäßig hohen Herdenverband von mehreren Tausend Tieren durchzusetzen, war den Witterungsverhältnissen ausgesetzt und musste dem kargen Angebot von Süß- und Sauergräsern in den Wiesenmooren trotzen. In dieser freien Wildbahn kam es naturbedingt dazu, dass sich zu der weißen „domestizierten“ Herde auch immer mal wieder wild lebende Graugänse gesellten. Diese Paarungen stabilisierten fortlaufend die Robustheit der Herde. Die so gehaltenen Gänse konnten – bis auf die Viehtriebskosten – billiger auf den Märkten an den Mann gebracht werden als stall- oder hofgehaltene Tiere und senkten schon in den Massen den Preis erheblich. Sie waren ein nicht zu unterschätzendes Zubrot für die ansonsten ärmliche und genügsame Diepholzer Landbevölkerung. In der beginnenden Industrialisierung war ein Gänsebraten eine hochgeschätzte Delikatesse für die anwachsende Arbeitnehmerschaft an Rhein und Ruhr sowie in Deutschlands prosperierenden Küstenstädten zum Ende des 19. Jahrhunderts. 1925 wurde die Diepholzer Gans als Rasse anerkannt. Mit nachlassender Nachfrage nach Schreibfederkielen, Daunenfedern und Gänsefleisch geriet sie in Vergessenheit und die großen Herden verschwanden.
Die Diepholzer Gans wurde 1994 zusammen mit dem Westfälischen Totlegerhuhn und der Pommernente von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.


https://www.diepholzer-gans.de »

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